L-Carnitin ist ein vitaminähnlicher Wirkstoff, der im menschlichen (und tierischen) Organismus unter Mithilfe von Vitamin C, B6, B12, Niacin, Folsäure, Eisen sowie verschiedenen Enzyme synthetisiert werden kann. Ist dabei einer dieser Stoffe nicht in ausreichendem Maße vorhanden, kann die Synthese gestört werden.
L – Carnitin wird aber auch aus der Nahrung in Form der beiden essentiellen Aminosäuren Methionin und Lysin aufgenommen. Beide Aminosäuren bilden eine gemeinsame Eiweißverbindung, das so genannte L-Carnitin.
L-Carnitin wurde 1905 als ein wichtiger Bestandteil der Muskulatur entdeckt und bekam daher den Namen Carnitin von lat. «Carnis» (Fleisch). 1955 entdeckte man die essenzielle Funktion des L-Carnitins beim Transport der Fettsäuren.
1973 wurden die ersten Fälle eines angeborenen primären L-Carnitin-Mangels diagnostiziert. In den späten 70er Jahren gelang die industrielle synthetische Herstellung grösserer Mengen L-Carnitin. Seither wird L-Carnitin in der Ernährung von Mensch und Tier eingesetzt. Seit seiner Entdeckung sind über 10000 wissenschaftliche Studien über L-Carnitin erschienen und jedes Jahr kommen 300–600 neue hinzu.
L-Carnitin ist ein vitaminähnlicher und bedingt essentieller Nährstoff. Er spielt eine Schlüsselrolle im Energiehaushalt des Körpers, indem er den Transport langkettiger Fettsäuren in die Mitochondrien maßgeblich unterstützt. Dort werden die Fettsäuren gespalten und in Form von Energie freigesetzt.
L-Carnitin ist vor allem in Fleisch- und Milchprodukten enthalten. Pflanzliche Produkte enthalten wenig bis gar kein L-Carnitin. Bei einer ausgesprochen fleischreichen Ernährung können bis zu 1–2 Gramm L-Carnitin mit der Nahrung aufgenommen werden.
Vegetarische Ernährung führt zu einer Reduktion des L-Carnitin-Gehaltes im Körper. Einer Unterversorgung kann durch die Ergänzung der Nahrung mit L-Carnitin vorgebeugt werden. Werden Erwachsene über längere Zeit L-Carnitin-frei ernährt, sinken die L-Carnitin-Spiegel in Blut und Gewebe ab und es kommt zu Mangelerscheinungen. Deshalb enthält heute auch jede Sondennahrung L-Carnitin.
Auch in der Archenmuschel (lat. Arca noe), in Molke und in Meeresbewohnern wie Tintenfischen oder Sardinen kommt der Stoff vor. Obwohl es auch als Vitamin BT bezeichnet wird, gehört L-Carnitin – wie auch z.B. das Coenzym Q10 – zu den sog. Vitaminoiden (das heißt vitaminähnliche Verbindungen). Der Naturstoff ist ebenso ein Vitaminoid für Insekten (nämlich ein essentieller Wachstumsfaktor für Mehlwürmer, daher auch die lustige Bezeichnung „Mehlwurm-Faktor“).
L-Carnitin befindet sich in großen Mengen in rotem Fleisch, insbesondere in Schaf- und Lammfleisch. Geflügelfleisch dagegen ist carnitinärmer, während vegetarische Lebensmittel wenig oder gar kein L-Carnitin enthalten. Bei einer gemischten Kost werden zwischen 10 und 70 mg L-Carnitin durch die Nahrung aufgenommen. Vegetarier führen mit der Nahrung durchschnittlich etwa 2 mg Carnitin zu sich. Der restliche Bedarf wird durch die endogene Synthese gedeckt.
Der Gesamtbestand an L-Carnitin im Körper beträgt etwa 20-25 g, wobei der Anteil in Geweben mit einem hohen Fettsäuremetabolismus besonders hoch ist. In Herz- und Skelettmuskulatur sind 98 % der Reserven gespeichert. Über die Nieren werden täglich etwa 20 mg in den Urin ausgeschieden, z.B.
- Schaffleisch 2100 mg/kg,
- Ziegenfleisch 1700 mg/kg,
- Rindfleisch 700 mg/kg
- Krabben 9000 mg/kg
Eier, Milchprodukte, Obst und Gemüse enthalten nur sehr geringe Mengen, z.B.
- Hühnerei 8 mg/kg,
- Tomaten 29 mg/kg,
- Erbsen 12 mg/kg
Für unsere Produkte verwenden wir seit 1994 nur Carnipure ™ von Lonza. Fleisch ist zwar L-Carnitin-reich, jedoch wird Lonza L-Carnitin nicht aus Fleisch, sondern mittels eines einzigartigen und patentierten mehrstufigen Prozesses natürlich biofermentativ gewonnen.
Einzigartige Qualität von Carnipure ™
Carnipure ™ ist eine spezielle Klasse von L-Carnitin, von der Schweizer Firma Lonza LifeScience hergestellt. Dank einer einzigartigen Herstellungsprozess, die auf Fermentation beruht, ist Lonza der einzige Hersteller, der L-Carnitin in ähnlicher Weise wie die Natur produziert. Carnipure ™ erfüllt alle einschlägigen Lebensmittel-und Pharma-Standards, und ist als koscher zertifiziert. Kein GVO oder Materialien tierischen Ursprungs verwendet werden.
Frei von Gentechnik und tierischen Bestandteilen
Bei der Herstellung kommt keine Gentechnologie zum Einsatz, und auch Materialien tierischen Ursprungs finden hier keine Verwendung. Carnipure ™ wird auf biologischem Weg ausschließlich aus natürlich vorkommenden Mikroorganismen in Verbindung mit Luft und Wasser durch verschiedene Reaktionen – mittels des natürlichen Fermentationsprozesses – gewonnen.
Carnipure ™ Tartrat (US-Patent 5.073.376 und andere internationale Patente) wurde von Lonza entwickelt und ist auf den Markt die gebräuchlichste Form von L-Carnitin. Das frei fließende L-Carnitin Salz enthält L-Carnitin (68%) und natürliche L-Weinsäure (32%). Carnipure ™ Tartrat hat einen angenehmen zitronenartigen Geschmack, ist nicht hygroskopisch und somit die optimale Form für alle festen Produkten wie Kapseln, Tabletten, Brausetabletten, Bars, Pulvermischungen.
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Die körpereigene L-Carnitin-Synthese wird in erster Linie von der Leber übernommen. Untersuchungen belegen, dass auch die Nieren und das Gehirn L-Carnitin produzieren, allerdings nur in minimaler Menge.
Die Synthese von L-Carnitin ist auf die „Mitarbeit“ verschiedener anderer Substanzen wie Vitamin C, B3, B6, B12, Folsäure, Eisen und die Aminosäuren Lysin und Methionin angewiesen. Obwohl eine Unterversorgung mit dem einen oder anderen Mikronährstoff die L-Carnitin-Synthese beeinträchtigt, macht sich ein Vitamin-C-Mangel am schnellsten bemerkbar.
Die körpereigene Carnitin-Synthese deckt etwa 10 % des gesamten L-Carnitinbedarfs ab. Da die Fähigkeit der L-Carnitin-Synthese erst ab dem 15. Lebensjahr voll ausgebildet ist, muß vor allem bei der Ernährung von Kindern auf carnitinreiche Kost geachtet werden.
Aufgrund der Mitwirkung beim Fettstoffwechsel ist L-Carnitin vor allem im Muskelfleisch enthalten. Das gilt nicht nur für die L-Carnitin-Quellen aus der Nahrung, sondern auch für den menschlichen Organismus. Diese Zahlen unterstreichen, wie wichtig L-Carnitin für die Leistungsfähigkeit der Muskulatur ist.
Darmresorption von L-Carnitin
L-Carnitin wird aktiv und passiv im Dünndarm resorbiert (v.a. im mittleren Abschnitt = Jejunum). Bei geringen, physiologischen Konzentrationen überwiegt der aktive Transport, der aber sättigbar ist und sich nicht steigern läßt. Bei hohen Dosen überwiegt der passive Transport, d.h. es können auch größere Mengen L-Carnitin vom Körper aufgenommen werden.
L-Carnitin wird zu 95 % in freier Form und teilweise in veresterter Form als Acetyl-, Propionyl-, Palmitoylcarnitin usw. aufgenommen. L-Carnitin aus der Nahrung wird zu 54-87 % resorbiert (Stadler 1993). Bei hochdosierter Einnahme kann die Resorption auf 10-20 % sinken (Al Weiz 1987), bei langer hochdosierter Einnahme sogar auf 4 % (Scholte 1987). Die L-Carnitinresorption wird gehemmt durch gleichzeitige Anwesenheit von anderen Stoffen z.B. Aminosäuren (Lysin).
Aus dem Primärharn wird 90 % des L-Carnitins rückresorbiert, d.h. der Körper (die Niere) behandelt L-Carnitin wie eine essentielle Aminosäure. Ein Teil des L-Carnitins wird von Darmbakterien in Butyrobetain umgewandelt. Butyrobetain ist ein körpereigener Stoff, der gut resorbiert wird und von der Leber direkt in L-Carnitin umgewandelt werden kann. Sinnvoller ist es her, L-Carnitin in kleinen Mengen mehrmals am Tag zu verzehren.
Resorption von L-Carnitin im Gewebe
Unsere Körperzellen enthalten 100 mal mehr L-Carnitin als das Blut und ein aktiver Transport von L-Carnitin in die Zellen ist notwendig. 80 % des L-Carnitins im Herzen werden aktiv resorbiert, bei geringen Dosierungen < 1 g (Vary 1982).Der aktive Transport ist sättigbar und erfordert viel ATP. Er ist somit energie- und natriumabhängig. Ein Energiemangel in der Zelle führt zu einer verminderten Aufnahmefähigkeit von L-Carnitin und zu einem Abfall der L-Carnitinkonzentration, z.B. bei Herzschwäche in der Herzmuskelzelle. Bei höheren L-Carnitinkonzentrationen gewinnt der passive Transport des L-Carnitins mehr an Bedeutung. Durch orale Supplementation von 2 – 3 Gramm pro Tag läßt sich der L-Carnitingehalt in allen Geweben langfristig erhöhen.
Zufuhr
Bei L-Carnitin handelt es sich um ein weißes, sehr hygroskopisches (wasseranziehendes), kristallines Pulver mit einem schwachen Amingeruch und eigentümlich-süßlichem Geschmack. Der Stoff ist in Wasser und in heißem Ethanol leicht, dagegen in Aceton, Diethylether und in Benzol praktisch unlöslich (Merck Index 11). Der Schmelzpunkt liegt bei ca. 197 °C (Zers.).
Da L-Carnitin in der täglich aufgenommenen Nahrung enthalten ist, ist die Festlegung einer empfohlenen täglichen Aufnahmemenge nicht ganz einfach.
Ernährt man sich vorwiegend von pflanzlichen Nahrungsmitteln, so nimmt man nur geringe Mengen des Stoffes zu sich. Bei vegetarischer Ernährung, starker körperlicher Belastung, Herz-, Leber-, und Nierenerkrankungen sowie bei einem Mangel an Vitamin C, B6 oder Eisen können somit leicht L-Carnitinmangelzustände auftreten.
Wie verwandelt L-Carnitin Fett in Energie
Fettsäureoxidation:
Fettsäuren sind eine der wichtigsten Energiequellen für den Körper. ß-Oxidation ist der Prozess, durch den Fettsäuren, die für das ultimative Produktion von Energie aufgespaltet werden.
Obwohl Fettsäuren in die Mitochondrien (die „Ofen“ der Zelle) für die ß-Oxidation eindringen müssen, sind sie unfähig, die innere Mitochondrienmembran zu durchdringen. L-Carnitin übernimmt hier die Transport-Rolle und transportiert langkettige Fettsäuren durch die Mitochondrien-Membran zur Fettverbrennung und Energieerzeugung in die Zelle.
Kostenlose Co-Enzym A (CoA) Puffer:
L-Carnitin trägt dazu bei, dass gebundenes Coencym A zu freiem Coenzym A verwandelt und entfernt toxische Konzentrationen von Acyl-Coencym A , so dass die Energie-Produktion weiterhin gewährleist ist.
Entgiftung:
Eine weitere wichtige Funktion von L-Carnitin ist die Fähigkeit, kurzkettige organische Säuren aus dem Inneren der Mitochondrien in das Cytosol zu transportieren.
Aufgrund ihrer grundlegenden Rolle im Energiestoffwechsel, wird L-Carnitin in der Regel benötigt, um alle körperlichen Funktionen, die einen hohen Energiebedarf haben zu unterstützen.
Der Transport der Fettsäuren durch L-Carnitin aus dem Cytosol in die Mitochondrien für ß-Oxidation und Energiegewinnung.
Da Carnitin im Überschuss ausgeschieden wird, ändert sich die Carnitin – Konzentration in den Muskeln nicht über das Normalmaß hinweg. Somit kann keine Leistungssteigerung bzw. eine verstärkte Fettverbrennung möglich werden.
Eine Zufuhr bei gesunden Menschen, und eine Zufuhr ohne ausreichende Bewegung führt weder zu Leistungssteigerungen im Ausdauersport noch zu einer Körperfettreduktion.