Fette

Lezitin

Das Wort Lezithin hat zwei Bedeutungen.

Erstens ist Lezithin im chemischen ein anderer Name für Phophatidylcholin, die häfigste Form von Cholin in der Nahrung.

Die zweite Bedeutung von Lezithin ist ein Ernährungsfachwort für eine Substanz, die oft aus Sojabohnen gewonnen wird. Dieser Stoff ist eine Mischung aus Phosphatidylcholin, Inositol und anderen Phospholipiden. Lezithingranulat ist ein sehr wertvolles Nährstoff-Präparat, das Cholin und Inositol in großen Mengen enthält.

Cholin ist in allen Körperzellen zu finden. Es ist ein fettähnlicher Stoff der für die Gesundheit wichtig ist. Cholin sollte immer ausreichend durch die Nahrung aufgenommen werden, da vom Körper nur sehr wenig davon in der Leber synthetisiert werden kann. Diese geringe Menge reicht jedoch nicht aus, um uns mit Cholin genügend zu versorgen. Ein Mangel an Cholin stört das Gleichgewicht der Leber. Das Meiste an Cholin, das vom Körper aufgenommen wird, wird in der Leber, den Nieren und dem Gehirn absorbiert.

Obwohl Cholin in sehr vielen Nahrungsmitteln enthalten ist, ist die tägliche Zufuhr in Westeuropa und den USA mti 0,2-1 g sehr niedrig. Lezithin-Supplemente enthalten in der Regel 20 % Phosphatidylcholin, also 5 g Lezithin und 1 g Phosphatidylcholin.

Zufuhr:

Eine normale Dosierung von Lezithin liegt bei 2 bis 10 g täglich. Präparate mit Cholin sind im normalfall auf 0,5 bis 1,0 g dosiert.

Beachte:

Eine Überdosierung von Cholin mit mehr als 20g täglich über mehrere Wochen eingenommen, kann Erbrechen, Übelkeit, Schwindel und eine nach Fisch riechende Körperausdünstung sowie vereinzelt auch Depressionen auslösen. Bei niedrigeren Dosen (1-10 g täglich) ebenfalls über mehrere Wochen eingenommen, wurden keinerlei Vergiftungserscheinungen bemerkt.

Funktionen im Stoffwechsel:

Damit die Markscheide der Nervenbahnen (Myelin) und die Zellwände hergestellt werden können, wird Cholin gebraucht. Auch damit Acetylcholin in den Nerven und im Gehirn hergestellt werden kann, braucht der Körper Cholin. Acetylcholin steuert als Hauptneurotransmitter die Emotionen und das Verhalten im Gehirn.

Zudem unterstützt es das Enzymsytem der Leber, indem es das Blut entgiftet und die toxischen Bestandteile von Medikamenten und Umweltchemikalien ausscheidet. Auch für den Transport von Triglyceriden und anderen Fetten aus der Leber und in das Gewebe wird Cholin gebraucht.Das heißt: Ist wenig Cholin enthalten, so sammelt sich das Fett in den Leberzellen an und stört damit die Funktion der Leber.

Cholin hilft der Leber: Im Blut enthaltene Pestizide, Lebensmittelzusätze und Schwermetalle, Alkohol und Medikamente werden aus dem Blut gefiltert, entgiftet und ausgeschieden. Auch bei der Behandlung viraler Lebererntzündungen (Hepatitis) können die Symptome abgeschwächt werden. Zudem wird ihre Dauer verringert und Rückfällen kann vorgebeutgt werden.

Alzheimer wird durch einen niedrigen Acetylcholin-Spiegel im Gehirn ausgezeichnet. Cholin und Lezithin können aus diesem Grund bei der Alzheimer Krankheit und anderen Formen von Demenz helfen, da durch sie der Acetylcholin-Wert angehoben wird. Da Acetylcholin auch bei der Speicherung und Abrufung von Erinnerungen im Gehirn beteiligt ist, wird auch die Funktion des Gehirns bei Einnahme von Cholin oder Lezithin, verbessert. Besonders bei älteren Menschen wird es zu diesem Zweck oft angewandt.

Bewegungsstörungen können von Unregelmäßigkeiten von Acetylcholin im Gehirn herrühren. Darum kann eine Cholin-Einnahme eine Verbesserung bei der Parkinsonschen Krankheit, der Huntington-Krankheit und anderen Nervenstörungen bewirken. Und dadurch, dass sie die Triglyceride und das Gesamt- sowie das LDL-Cholesterin senken und das HDL-Cholesterin im Blut erhöhen, wird auch das Risiko von Arteriosklerose gesenkt. Durch die Wirkung von Cholin auf das Cholesterin lassen sich Cholesterin-Ablagerungen wie Gallensteine verhindern. Durch eine vorbeugende Einnahme lässt sich so das Risiko von Gallensteinen verringern.

Weil hoher Alkoholkonsum zu einer Senkung des Cholesterinspiegels in Blut und Leber führt, kann schwerer Alkoholmissbrauch zu einer Fettleber und zu einer Leberstörung führen. Cholin-Präparate helfen, den dadurch entstandenen Schaden ein zu schränken und die Phase der Heilung zu beschleunigen.

Durch einen Anstieg des Cholinbedarfs während der Schwangerschaft besteht immer die Möglichkeit eines zu niederen Cholin-spiegels wärend der letzten Monate. Dies kann beispielsweise in eine Fettleber bewirken. Werden jedoch Cholin-Präparate eingenommen, so wird die Leber geschützt und die Cholinspeicher werden wieder aufgefüllt, bzw. an einer gesamten Leerung gehindert.

Beachte:

Durch folgende Situationen kann ein Mangel an Cholin auftreten:

Vitamin-B-Mangel (erhöhter Cholin-Bedarf), hohen Alkoholkonsum, starkes Wachstum (Schwangerschaft, Kindheit, Jugend), chronische Erkrankungen (AIDS, Arthritis, …) und Verdauungsstörungen (Bauchspeichel-drüsen- oder andere Fett-Verdauungs-störungen).

Erscheinungen eines Cholinmangels sind:

Eine gestörte Nierenfunktion, ein gestörter Carnitin-Metabolismus, ein gestörtes Wachstum, hoher Blutdruck, ein erhöhtes Leberkrebsrisiko, Fetteinlagerung in der Leber =>Leberschäden, Unfruchtbarkeit, eingeschränkte Produktion roter Blutkörperchen und Lern- bzw. Gedächtnisstörungen.

reichhaltig an Cholin:

Lebensmittel Menge mg
Rinderleber 100g 520
Hühnerei 1 mittleres 270
Erdnüsse 100g 95
Blumenkohl 100g 42
Eisbergsalat 100g 31
Vollkornbrot 100g 13

Vorkommen:

Vor allem in

  • Rinderleber
  • Hühnereier
  • Erdnüssen
  • Blumenkohl
  • Eisbergsalat und
  • Vollkornbrot

ist Cholin enthalten.

Zufuhr:

  • Frau: 2 bis 10 g,
  • Mann: 2 bis 10 g.

Resorption:

Durch

  • Vitamin-B-Mangel (erhöhter Cholin-Bedarf),
  • hohen Alkoholkonsum,
  • starkes Wachstum (Schwangerschaft, Kindheit, Jugend),
  • chronische Erkrankungen (AIDS, Arthritis, …) und
  • Verdauungsstörungen (Bauchspeichel-drüsen- oder andere Fett-Verdauungs-störungen)

kann es zu einem Cholinmangel kommen.