Altes Wissen, Die Kelten, Geschichtliches, Jahreskreis

Lughnasadh – die Hochzeit des Lichts

Für dieses Jahrtausende alte keltische Fest, das am 1. August, genau zwischen der Sommersonnenwende und der Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche liegt, haben die Menschen verschiedene Namen: Lughnasadh-Lammas Fest-Schnitterfest-Kornfest-Opferfest-Erntedank-Mariä Himmelfahrt.

Ganz gleich, ob die Feiernden von naturverbundener Spiritualität oder christlich geprägt sind, eines haben sie alle zum Ziel, wenn sie die Lughnasadh Rituale begehen.

Sie möchten den Göttern/ dem Gott zur Erntezeit danken, indem sie ihnen/ ihm traditionell die ersten geernteten Früchte darbieten oder ” opfern”.

Was bedeutet Lughnasadh?

Von Lughnasadh [gesprochen: Luu-na-sah] ist die Bedeutung “Hochzeit des Lichts”. Die erste Silbe – “Lugh” – ist der Name für den Gott des Feuers und des Lichts, ein wichtiger Gott bei den Kelten. Häufig erscheint er in Inschriften und als Personen- oder Ortsname, wie z. B. Lugdunum (heute Lyon und weitere Orte in Frankreich) und Luguvalium ( heute Carlisle/ GB). Sein rivalisierender Widerpart ist der Gott der Dunkelheit, beide zusammen bilden den Sonnengott. Der Name des Festes bedeutet im Gälischen den Monatsnamen “August”. Lughnasadh hat die Bedeutung eines “Opferfestes”, an dem den Göttern Gaben dargebracht werden.

 

Die wichtigsten keltischen Feste sind:

  • Beltane (30. April)
  • Imbolc (1. Februar)
  • Ostara (21. März)
  • Litha (21. Juni)
  • Lughnasadh (1. August)
  • Samhain (31. Oktober)

Wohin datiert ein Keltischer Jahreskreis das “Lichterfest”?

Ein Keltischer Jahreskreis ist die wichtigste Grundlage für den Glauben der Kelten – der Zyklus von Leben und Tod. Er beruht zum größten Teil auf dem Wechsel der Jahreszeiten, den Bewegungen der Sonne und den Mondphasen. Der älteste bekannte keltische Jahreszyklus ist der Kalender von Coligny aus dem 1. Jahrhundert v. u. Z.. Er ist um den Mittsommer – ( Samon) und Wintermonat ( Giamon) angeordnet und umfasst wiederkehrend 30 Jahre.

Das Jahr ist in die helle Periode “Sommer” und die dunkle “Winter” geteilt, die entscheidende Bedeutung für das Leben in einer bäuerlich geprägten Gesellschaft haben. Ein Keltischer Jahreskreis enthält die acht Feiertage der Dunkelheit und des Lichts, immer im Wechsel. Die Feste markieren den Übergang von einer Jahreszeit in die nächste. Ein Keltischer Jahreskreis beginnt mit Samhain, dem ersten dunklen Monat, der heute noch als “Halloween” gefeiert wird. Lughnasadh dagegen bedeutet Helligkeit und wird als Fest meistens bereits am 31. Juli begonnen und in den 1. August hinein gefeiert.

Wo werden Lughnasadh Rituale gefeiert?

Lughnasadh Rituale werden auf energiegeladenen Plätzen gefeiert. Für die Kelten haben Quellen, Flüsse, Seen, Bäume, Wälder und Steine eine religiöse Bedeutung. In der Natur zeigen sich ihre Götter. Keltische Heiligtümer befinden sich oft versteckt in Eichenhainen oder an markanten Felsen. In jedem Fall wird ein Ort ausgesucht, an dem Energie fließt. Heute befinden sich oft Fest oder Sportplätze darauf. In Irland, den Britischen Inseln, einigen Regionen Mitteleuropas, aber vor allem in den USA finden Variationen der Lughnasadh-Feiern statt.

Wie werden Lughnasadh-Feste gefeiert?

Entsprechen der Lughnasadh Bedeutung als Opfer- und Dankfest, ist die Opferung von Votivgaben, wie z. B. Schalen mit Essen und Trinken, aber auch hölzerne oder metallene Statuen und Waffen, verbreitet. Es sind bei den Kelten Tiere geopfert worden, aber nur in Zeiten größter Not auch Menschen in den Wickerman-Nachbildungen. Lughnasadh Rituale beinhalten aber auch Anrufungen der Götter mit Musik, Gesängen, Spielen und Gelagen, denn die ersten Früchte sind bereits geerntet.

Was ist das Lammas Fest?

“Lammas” bedeutet im alt-angelsächsischen Raum “loaf-mass”, d. h. die Messe des Brotlaibes. Das Lammas Fest wird auch “Fest der ersten Früchte” genannt und entspricht der Lughnasadh Bedeutung “Erntedank”. Lammas bietet die Gelegenheit, Dankbarkeit nicht nur für den Überfluss an Nahrung auf den Tellern zu bezeugen, sondern auch für ein erfüllte Leben. Das Lammas Fest ist auch der Zeitpunkt für Veränderung, Wiedergeburt und Neuanfang.

Das Symbol des Bösen, Dunklen und der Schatten – der “Wickerman” – ist eine Strohpuppe namens John Barleycorn ( Hans Gerstenkorn) und wird zum Schluss des Rituals verbrannt. Beim “John Barleycorn Dance” wird im Kreis um die Puppe herumgetanzt, dabei wird bei dröhnenden Trommelklängen gesungen und gelacht. Die Tanzenden sind in den Farben kostümiert, die die vier Elemente darstellen: Erde – Grün/ Braun, Luft – Gelb/ Weiß, Feuer – Rot und Wasser – Blau. Diese braucht John Barleycorn, um zu wachsen und zu gedeihen.

Ist der Mond aufgegangen, wird die Strohpuppe mit einer Fackel angezündet und die Flammen beginnen, an ihr empor zu lecken – Lughnasadh Bedeutung ist auch “Feuer”. Wenn die Garben hell brennen und Funken stieben, scheint sie sich zu bewegen. Aber egal, wie schnell John Barleycorn “fortläuft”, sie kriegen ihn doch! Die von ihm übrig gebliebene Asche ist fruchtbar und bedeutet wieder den Beginn eines neuen Lebenszyklus’.

 

von viversum Redaktion am 13.07.2016 in Spiritualität