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Aufforstung in Ecuador

ECUADOR – Aufforstung in der Indio-Gemeinde La Ecuatoriana

Schwerpunkt: Aufforstung

Aufforstung in der Indio-Gemeinde La Ecuatoriana

Stark fortschreitende Bodenerosion bedroht die Existenzgrundlage der Kleinbauern in den Anden. Die ausgelaugten Böden können die Familien nicht mehr ernähren. Perspektiven für eine Zukunft der Kinder in der Heimat fehlen. Die fachgerechte Aufforstung und das Anlegen von Windschutzhecken haben schon viele Anbauflächen gerettet. Jedes neue Bäumchen verwurzelt die Menschen fester in ihrem Stück Land und schafft Chancen für eine lebenswerte Zukunft in der Heimat.

Aufforstung in La Ecuatoriana

Ohne Rücksicht auf die Natur kein Überleben
Schwer war unser Leben hier in den extremen Höhenlagen der Anden immer, aber ohne Hilfe ist unser Überlebenskampf jetzt chancenlos. Jahr für Jahr wird wieder ein Stück der einst fruchtbaren Erde weggeschwemmt oder von den Stürmen weggeweht. Die Ernteerträge werden immer geringer. Unsere Kinder sind unterernährt und häufig krank. Der Staat lässt uns mit unseren Problemen allein. Fast alle jüngeren Männer sind gezwungen, sich als Taglöhner in der Ferne zu verdingen”, schreibt Segundo Caisaguano, der Präsident des lokalen Aufforstungskomitees.

“Mutter Erde” hat ihre Kraft verloren
Das Leben der Indios in der Provinz Chimborazo war schon immer eng mit der Natur, der “Mutter Erde” verbunden. So konnten sie auch in Höhen bis 4.000 Metern unter schwierigsten klimatischen Bedingungen überleben. Die unkontrollierten Abholzungen haben in Verbindung mit den extremen Witterungseinflüssen das sensible ökologische Gleichgewicht zerstört. Ein Auskommen für die Kleinbauernfamilien ist heute zumeist unmöglich. Jetzt wird den Menschen klar, dass zwischen der Zerstörung der Natur und ihren persönlichen Existenzproblemen ein unmittelbarer Zusammenhang besteht.

Hilfe für Mutter Erde
Seit über 30 Jahren führt unsere Partner-Organisation CEAS sehr erfolgreich Aufforstungsprojekte in Indio-Gemeinden in der Provinz Chimborazo durch.
Wir können nur in unserem Dorf bleiben, wenn wir selber aktiv etwas für unseren Lebensraum tun. Die Erfolge in anderen Comunidades haben uns schon vor Jahren zu den Experten von CEAS geführt. Ohne fachkundige und finanzielle Unterstützung können wir nichts tun. Jetzt ist es endlich so weit”, berichtet Segundo Caisaguano weiter. Die 45 Familien der Asociación La Ecuatoriana freuen sich, dass sie nun nach einer langen Wartezeit mit der Aufforstung beginnen können. Das kleine Dorf liegt auf 3.695 Metern Höhe.

Alles ist bereit
Die Familien haben die lange Wartezeit genützt, um sich gründlich vorzubereiten. Für die Durchführung der Aufforstungen ist ein Komitee verantwortlich. Die Mitglieder des Komitees waren zur Einschulung schon einige Male in unserer Baumschule, die Böden sind vorbereitet. Zur Festigung und zum Schutz vor Erosionen werden wir als ersten Schritt Windschutzhecken setzen”, erklärt Lúis López, Projektleiter für die Aufforstung bei CEAS.

Unser Beitrag
Im Dorf La Ecuatoriana werden 180.000 Setzlinge benötigt. Dazu kommen die Kosten für ihren Transport, für die Schulung und die weitere Begleitung der Dorfbewohner (Gesamtkosten: 23.100,- für zwei Jahre). Neben einheimischen Baumarten und Obstbäumen werden verstärkt auch traditionelle Heilpflanzen angepflanzt. Der Aufforstungsplan von CEAS sieht vor, dass neben langsam wachsenden auch schnellwüchsige Sträucher und Bäume gepflanzt werden. Dies sichert nicht nur die Festigung der Böden und Schutz gegen Erosion, sondern durch diese Vielfalt steht schon nach wenigen Jahren auch Nutzholz zur Verfügung.
Mit 3.850,- Euro ist es möglich, die zweite Etappe als Teilprojekt mit der Anpflanzung von 24.000 Setzlingen in Angriff zu nehmen. Ausbildung und fachkundige Begleitung durch CEAS garantieren die Nachhaltigkeit.

Projektdurchführung:
CEAS (Projektträger)
Lúis López (Projektleiter)

Projektstart:
Februar 2011

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