Die Kelten, Geschichtliches, Rauhnächte

12 Raunächte: Mit diesen Ritualen starten Sie klar und zentriert ins Jahr 2022

Die Raunächte sind seit jeher eine besondere Zeit. Warum das so ist und mit welchen Ritualen Sie die 12 Raunächte für sich nutzen können, verraten wir in diesem Artikel.

 

Spirituelle Bedeutung der Raunächte: Was macht diese Zeit so besonders?

Die Nacht vom 21. auf den 22.12. ist die dunkelste des ganzen Jahres. Aber nicht nur das: Die eisige Kälte und die heulenden Winterstürme ließen unsere Vorfahren erschauern. Man munkelte, dass die Tür zur geheimnisvollen Geisterwelt jetzt weiter offensteht als sonst. Grausame Götter sollen durch die Felder ziehen und an den Dachbalken rütteln. Das war übrigens auch der Grund für ein heute schwer verständliches Ritual: Während den Raunächten sollte man keine Wäsche waschen, denn dunkle Mächte könnten sich in der trocknenden Wäsche verfangen.

So fremd uns diese Vorstellungen heute auch sind, eines haben wir mit unseren Ahnen gemeinsam: Ende Dezember haben wir ein ganzes Jahr hinter uns, mit diversen Hochs und Tiefs, und nun klopft ein neues an die Tür. Äußere Umstände haben sich geändert, die Psyche des Menschen ist jedoch dieselbe geblieben.

Damals wie heute haben sich Ängste, Hoffnungen und Wünsche angesammelt, die gehört werden möchten. Viele Menschen haben zum Jahreswechsel das Bedürfnis, zurückzuschauen, Altes zu verdauen und voller Zuversicht auf das zu blicken, was kommen mag. So sind die Raunächte eine „Zwischenphase“ – eine Zeit zwischen den Jahren.

Das ist dann besonders wichtig, wenn das Jahr mit großen Herausforderungen verbunden war. Grund genug, die Raunächte 2021/22 zu nutzen, um innerlich aufzuräumen und mit Zuversicht ins neue Jahr zu starten.

Warum spricht man von „Rau-Nächten“?

Ursprünglich hieß diese Zeit „Rauch-Nächte“, weil German und Kelten Räucherwerk anzündeten, um Unheil von ihren Hütten fernzuhalten. Übrigens wirken viele Kräuter, die traditionell zum Räuchern verwendet werden, desinfizierend!

Wann ist die erste Raunacht?

Je nach Region unterscheidet sich der Beginn der Raunächte etwas. Manche sehen die Thomasnacht am 21.12. als erste Raunacht an, meist beginnt diese wichtige Zeit allerdings erst am 24.12. Die nächsten 11 Nächte gehören ebenfalls dazu.

Raunacht-Rituale: Eine kleine Anleitung für zu Hause

Heute kommt wohl keiner mehr auf die Idee, aufs Wäschewaschen zu verzichten. Aber Räucherwerk ist nach wie vor beliebt. Schließlich wirken die duftenden Kräuter beruhigend und verbreiten eine angenehme Atmosphäre. Außerdem werden die Raunächte traditionell für die innere Einkehr genutzt: Jetzt ist eine gute Gelegenheit, nach innen zu schauen und sich mit sich selbst zu verbinden. Nutzen Sie die Raunächte für Rituale, die dem neuen Jahr 2022 die Richtung geben, die Sie sich von Herzen wünschen!

1. Raunacht-Ritual: Wie räuchert man in den Raunächten?

Räuchern ist ganz einfach. Sie können ein kleines Ritual daraus machen und es ganz nach Belieben an allen Raunächten durchführen. Wenn Sie möchten, können Sie sich vorstellen, wie der Rauch alles Negative aus Ihrem Haus entfernt und positive Energie zurücklässt.

Was Sie brauchen:

  • Räucherschale
  • Kohle
  • Sand
  • zerkleinerter Weihrauch oder Kräuter (z.B. Weißer Salbei, Beifuß, …)

So funktioniert’s:

  1. Entfernen Sie den Rauchmelder in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung.
  2. Geben Sie zuerst Sand in die Räucherschale, darauf die Räucherkohle. Nachdem Sie die Kohle angezündet haben und sich eine weiße Glut gebildet hat, geben Sie die Kräuter dazu.
  3. Mit den duftenden Kräutern gehen Sie nun in jeden Winkel Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung. Dabei können Sie den Rauch mit einem Blatt verteilen.
  4. Öffnen Sie im Anschluss alle Fenster und Türen, damit der Rauch abziehen kann.

2. Raunacht-Ritual: Wie formuliere ich meine 13 Wünsche für die Raunächte?

Wünsche fürs neue Jahr zu äußern, gehört für viele Menschen zu ihrem Raunacht-Ritual dazu. Am 21.12. oder bereits zuvor können Sie sich über Ihre Wünsche Gedanken machen. Fragen Sie sich, was wirkliche Herzenswünsche sind – Erwartungen anderer und vom Ego eingeflüsterte Idealvorstellungen zählen nicht. Schreiben Sie alle Wünsche auf verschiedene Zettel und wählen Sie am Ende 13 aus, die Ihnen wirklich wichtig sind.

Formulieren Sie Ihre Wünsche so, als wären sie bereits wahr geworden. Zum Beispiel:  Statt „Ich möchte gesund sein“ schreiben Sie besser „Ich bin gesund.“ So wird Ihr Wunsch zur Affirmation, die vor Selbstbewusst strotz und sich ihrer Erfüllung gewiss ist.

In jeder Raunacht verbrennen Sie einen der Zettel, ohne ihn zu lesen. Jede Raunacht steht für einen Monat des kommenden Jahres (die erste für Januar, die zweite für Februar usw.). Am Ende des Jahres können Sie prüfen, ob Ihre Wünsche erfüllt wurden oder ob Sie zumindest einen Schritt in die richtige Richtung gehen konnten.

Wenn Sie die Raunächte gerne mit Gleichgesinnten zelebrieren möchten, können Sie auch an einem 12-tägigen Webinar teilnehmen. In „Magie der Raunächte: Online-Kurs zum Jahreswechsel mit Nadine Gerhardt“ erhalten Sie jede Menge Inspirationen für Rituale rund um die Raunächte, die Sie direkt in die Praxis umsetzen können.

Ein Zettel wird in der letzten Raunacht übrig sein. Ihn dürfen Sie öffnen. Für die Erfüllung dieses Wunsches können Sie nun gezielt etwas unternehmen.

3. Raunacht-Ritual: Kleine Inspirationen für jeden Tag

Jede Raunacht steht für ein bestimmtes Thema. Nehmen Sie sich pro Tag eine halbe Stunde bis eine Stunde Zeit, um sich damit zu beschäftigen. Sie können meditieren, reflektieren oder kreativ werden (malen, basteln etc.). Schreiben Sie jeden Tag auf, was Sie nachts geträumt haben, worüber Sie tagsüber nachgedacht haben oder was Ihnen passiert ist. All das kann ein Hinweis darauf sein, was im Monat passieren könnte, der der jeweiligen Raunacht zugeordnet ist. Sie können auch Karten ziehen und sich davon inspirieren lassen.

Übrigens: All das können Sie als „Krücken“ begreifen, um sich selbst zu hinterfragen und Ihr Leben von einem neuen Blickwinkel aus zu betrachten. Wenn Sie beispielsweise eine Karte ziehen, werden alle möglichen Assoziationen aufkommen, die Ihnen als Inspiration dienen können.

Es gibt nicht die eine ultimative Anleitung für die Raunächte, sondern viele verschiedene Möglichkeiten, diese Zeit ganz individuell zu gestalten. Wir geben Ihnen im Folgenden eine exemplarische Anleitung, der Sie folgen können.

Verbinden Sie sich mit Ihrem Herzen, indem Sie langsam und tief atmen und Ihr Herz spüren. Sie können Ihr Herz auch mit einer speziellen Herzmeditation öffnen. Dann stellen Sie sich je nach Raunacht folgende Fragen.

Was bedeuten die 12 Raunächte?

1. Raunacht (24.12.): Sich seiner Selbst bewusst werden

  • Was tut mir gut? Was weniger?
  • Was möchte ich im kommenden Jahr erreichen?
  • Gibt es etwas, das vergeben werden möchte?

2. Raunacht (25.12.): Frei sein

  • Was macht mich zu etwas ganz Besonderem?
  • Wovon möchte ich mich befreien?
  • Wo wünsche ich mir Veränderung?

3. Raunacht (26.12.): Verbunden sein

  • Vertraue ich meiner Intuition?
  • Was sagen mir äußere Ereignisse über meine Innenwelt?
  • Wo herrscht in meinem Leben häufig Chaos?

4. Raunacht (27.12.): Kraft wecken

  • Was schenkt mir Energie?
  • Wo bin ich mutig, wo verlässt mich der Mut?
  • Wofür lohnt es sich zu kämpfen?

5. Raunacht (28.12.): Sicher fühlen

  • Was brauche ich, um mich sicher zu fühlen?
  • Führe ich das Leben, das zu mir passt?
  • Kann ich gut loslassen?

6. Raunacht (29.12.): Leicht werden

  • Lerne ich gerne Neues?
  • Lasse ich mich schnell ablenken?
  • Was fällt mir besonders leicht? Wo liegen meine Stärken?

7. Raunacht (30.12.): Heimat finden

  • Was bedeutet Familie für mich?
  • Wo fühle ich mich zu Hause?
  • Ist Geben und Nehmen im Gleichgewicht?

8. Raunacht (31.12.): Innerlich strahlen

  • Wo bin ich kreativ?
  • Komme ich schnell ins Handeln?
  • Glaube ich an mich selbst?

9. Raunacht (01.01.): Klar sein

  • Tendiere ich zum Perfektionismus?
  • Arbeite ich gerne und viel?
  • Bin ich ein guter Beobachter?

10. Raunacht (02.01.): Harmonie empfinden

  • Versuche ich, Konflikte zu vermeiden?
  • Bin ich charmant?
  • Finde ich mich schön?

11. Raunacht (03.01.): Das Neue begrüßen

  • Will ich am liebsten alles kontrollieren?
  • Habe ich (selbst-)zerstörerische Tendenzen?
  • Fixiere ich mich stark auf Menschen oder Dinge?

12. Raunacht (04.01.): Sinn finden

  • Kann ich mich selbst glücklich machen?
  • Bin ich oft Wegweiser für andere?
  • Blicke ich optimistisch in meine Zukunft?

 

Nachdem Sie Ihr Herz haben sprechen lassen, können Sie Ihre Erkenntnisse zu Papier bringen. Schreiben Sie auf, was Sie erfahren durften, oder malen Sie ein Bild. Im kommenden Jahr können Sie Ihre Notizen immer wieder zur Hand nehmen, um sich Ihre Erkenntnisse in Erinnerung zu rufen.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit Ihren Raunacht-Ritualen!
Quelle: www.wainando.de