Aminosäuren, L-Methionin

L-Methionin

Luo Han Guo Frucht

Eine weitere essentielle Aminosäure ist Methionin. Da unser Körper Methionin nicht selbst herstellen kann, müssen wir sie über die Nahrung zu uns nehmen.

Methionin ist, dadurch dass sie eine Schwefelgruppe in ihrem Molekül enthält, die Vorstufe von den Aminosäuren Cystein und Taurin. Wird Methionin im Körper aktiv, so nennt man diese ihre Form dann S-Adenosyl-Methionin. Die Abkürzung hierfür ist SAM.

Da ein auseinanderhalten der schwefelhaltigen Aminosäuren in der Nahrung sehr schwer ist, wird der Gehalt von Methionin und Cystein in der Regel gemeinsam agegeben.

Zu den Gemüsesorten, die reich an Methionin und Cystein sind gehören unter anderem Spinat, Rosenkohl, Brokkoli und grüne Erbsen.

Zufuhr:

Der tägliche Bedarf an Cytein und Methionin liegt bei 13 mg pro Kg Körpergewicht.

Der Gehalt von Methionin in Präperaten ist normalerweise ca. 0,5 bis 1,5 g. Oft enthalten diese auch das Vitamin B6, um eine optimale Wirkungsweise zu garantieren. Werden diese Supplemente auf nüchternen Magen eingenommen, so werden sie vom Körper auch gut aufgenommen.

Beachte:

Werden zu hohe Dosen von Methionin eingenommen, so werden diese vom Körper in Homocystein umgewandelt. Homocystein ist ein sehr giftiges Stoffwechsel-Produkt. Durch die Einnahme von Vitamin B6, zusätzlich zu Methionin, wird die oben genannte Umwandlung auf ein Minnimum eingeschränkt.

Auch erhöhen höhere Dosierungen von Methionin die Ausscheidung von Kalzium durch den Urin. Besonders Frauen mit einem erhöhten Osteoporose-Risiko oder mit einer schon ausgebrochenen Osteoporose sollten diese Wirkung beachten.

Zudem sollten Gichtpatienten die Methionin-Präperate wenn dann ausschließlich unter Ärztlicher Aufsicht einnehmen, da die Aminosäure den pH-Wert des Blutes extrem senken kann.

Funktionen im Stoffwechsel:

Psychische Störungen wie Angst und Depressionen können durch einen Mangel an Methionin auftreten, da der vorhandene Wert der aktiven Form von Methionin (SAM) im Gehirn für dessen Funktion verantwortlich ist.

Das zweite Wirkungsgebiet der Aminosäure ist die Leber. Durch seine antioxidative und entgiftende Wirkung unterstützt SAM dieses Organ. Aber auch bei der Synthese vieler wichtiger Verbindungen spielt Methionin eine große Rolle. Zu diesen Verbindungen gehören Melatonin, Cholin, Epinephrin und Carnitin.

Zusammen mit Zink fördert Methionin die Ausscheidung und Entgiftung von Schwermetallen (z.B. Blei).

Auch Allergien können durch die enthaltenen Methylgruppen gemildert werden. Diese wirken nämlich histaminsenkend, was sich positiv auf die Symptome der Allergien auswirken kann.

Sogar bei Hepatitis (Lungenentzündung), die auf dem Missbrauch von Alkohol oder Medikamenten zurückzuführen ist, kann die Einnahme von Methionin eine besserung bringen.

Durch L-Dopa (womit die Parkinsonsche Krankheit im allgemeinen behandelt wird) senkt sich der Spiegel des im Gehirn enthaltenen SAM. Deshalb sollte dieses Medikament unbedingt zusammen mit Methionin eingenommen werden, um den SAM-Wert im Gehirn aufrecht zu erhalten. Durch die Aufrechterhaltung dieses Spiegels verbessert sich bei den Patienten die Bewegungsfähigkeit und die Aktivität. Zudem wird das Zittern reduziert und Schlaf und Stimmung werden verbessert.

Dadurch, dass das Methionin als aktives SAM sehr schnell in die Hirnzellen übergeht, werden bei dessen Einnahme von Depressionspatienten die depressiven Züge relativ schnell eingeschränkt. Die Stimmung dieser Menschen hebt sich und das Wohlsein wird gefördert.

reichhaltig an Methionin:

Lebensmittel Menge mg
Garnelen 90g 2.010
Emmentaler Käse 100g 750
Lachs 100g 700
Sojabohnen 100g 580
Weizenkeime 100g 560
Cashew-Nüsse 100g 330

Vorkommen:

Vor allem in

  • Garnelen
  • Emmentaler Käse
  • Lachs
  • Sojabohnen
  • Weizenkeime und
  • Cashew-Nüsse

ist viel Methionin enthalten.

Zufuhr:

  • Frau: 13 mg pro Kg Körpergewicht,
  • Mann: 13 mg pro Kg Körpergewicht.

Resorption:

Durch eine zu geringe Aufnahme von Methionin durch die Nahrung kann es zu einem Mangel an dieser Aminosäure kommen.