Wellness

Was ist Wellness?

Gibt man in Google als Schlagwort Wellness in Kombination mit einer Stadt ein, z. B. Wellness Berlin, wird man mit einer Informationswelle geflutet. Vor allem Hotels, DaySpas, Schwimmbäder und Saunen werden aufgelistet. Bald stolpert man über weitere Schlagwörter wie Schönheit und Massagen Berlin. Die Richtung ist eindeutig, und trotzdem bleibt der Begriff weiterhin ungenau.

Recherchiert man ein bisschen im worldwideweb, bekommt der Begriff schnell klarere Konturen:
Das Wort Wellness leitet sich vom altenglischen „wealnesse“ ab, einem Begriff, der 1654 von Sir A. Johnson mit „guter Gesundheit“ übersetzt wurde. Mitte des letzten Jahrhunderts setzte sich das Wort im amerikanischen Raum durch und beschrieb einen Lebensstil, dem Wohlbefinden, Spaß und körperliche Fitness zu Grunde liegen. Somit kann das Wort auch als Kompositum aus Well-being und Fitness/ Happiness gesehen werden. Je nach Auslegung bedeutete das für die Frau ein attraktives und gesundes Äußeres, für den Mann Libido, geistige und körperliche Stärke.

Heutzutage versteht man unter Wellness in erster Linie Methoden und Anwendungen, die das körperliche, geistige und seelische Wohlbefinden steigern. Tourismusunternehmen wie Hotels, Badeanstalten oder Kureinrichtungen bieten unter diesem Begriff Massagen, Bäder oder auch Tages- und Wochenprogramme an.

Wellness ist nicht geschützt und hat somit keine festgelegte Definition. Jedoch sind sich alle Experten einig,dass sich Wellness durch die folgenden sechs Bereiche auszeichnet:

  • Körperliche Fitness
  • Geistige Beweglichgkeit
  • Seelische Belastbarkeit
  • Einklang mit der Natur
  • Positive Arbeitseinstellung
  • Harmonisches Privatleben

Mittlerweile hat es das Werbewort Wellness auch in den deutschsprachigen Kulturraum geschafft und wird – da es rechtlich nicht geschützt ist – sehr frei verwendet. Dies ist unter anderem auch eine Erklärung, weshalb so viele Angebote und Produkte als Wellness bezeichnet werden. Da es keine eindeutige Methode gibt, die beschreibt, wie man jenen glücklichen Lebenszustand erreicht, wird ein breites Angebot auf den Markt geworfen.
Zum einen definiert jeder Mensch einen glücklichen, gesunden Zustand anders, was unter anderem auch mit persönlichem Lebens- und Körpergefühl zu tun hat. Zum anderen ist nicht jeder Weg der richtige, sondern muss individuell gefunden und praktiziert werden.
Für den Einen sind ein Saunagang, eine wohltuende Massage und danach ein Tässchen Kräutertee das Wellness-Programm schlechthin, der Andere schwört auf seinen Yogakurs und ayurvedische Ernährung. Und für den Dritten ist das traditionelle Wellness-Wochenende im Frühjahr ein Muss.

Wenn man es unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, gibt es Wellness im Grunde schon sehr lange, nur nicht unter diesem konkreten Namen.
Es ist keine Entwicklung, die erst in den letzten 100 Jahren stattfand.
Schon viel früher war der Mensch versucht mit verschiedenen Produkten oder Tätigkeiten das körperliche und seelische Wohlbefinden zu steigern und zu stärken. Wenn die amerikanischen „Erfinder“ von Wellness gewusst hätten, was sich für eine Lawine lostritt, hätten sie den Begriff vielleicht doch rechtlich schützen lassen – und wir wüssten nun genau was Wellness ist.
Oder auch nicht…